DER KANTON URI WIRD BIS 2045 ZUM ALTERSHEIM

 

Im „Tages-Anzeiger“ vom 13.Mai 2016 lese ich den auf einer ganzen Zeitungsseite ausführlich präsentierten Artikel: „In vielen Kantonen wird sich die Zahl der Rentner mehr als verdoppeln“. In aussagekräftigen und eindrücklichen Karten und Listen wird dargestellt, wie sich innerhalb der nächsten 30 Jahre die Bevölkerungssituation in der gesamten Schweiz radikal verändern wird. Die Bevölkerung der Schweiz wächst um 22% auf 10,2 Millionen, wobei sich die Kantone markant unterschiedlich entwickeln: Zürich legt um mehr als 25 Prozent zu, während Uri sogar 1% der EinwohnerInnen verliert. 2045 wird der Anteil der Rentner in meinem Heimatkanton mehr als einen Drittel ausmachen, nämlich 34 Prozent.

Mir wird schwindlig, wenn ich überlege, was dies für die Lebensrealität in unserem Bergkanton bedeuten kann:

  • Die Bevölkerung stagniert: weiterhin leben 35’000 Urner im Gotthardkanton,.
  • Davon sind 80% mehr UrnerInnen über 65 Jahren als heute
  • Dafür erarbeiten 20% weniger Menschen zwischen 20-64 Jahren den Lebensunterhalt.
  • Und 20% Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren, unsere Zukunft, fehlen uns.

Laut „Urner Wochenblatt“ beläuft sich dann der Altersquotient (Er ergibt sich aus dem quantitativen Verhältnis zwischen den über 64-Jährigen und den 20- bis 64-Jährigen) auf über 60. Uri wird dann definitiv zu einem überalterten und finanzschwachen Siedlungsgebiet innerhalb der Schweiz verkommen. Attraktive Arbeitsplätze, gute Schulen, kulturelles Angebot und Vielfalt verkümmern. Wir werden zur Gemeinschaft, die sich zunehmend um die Senioren kümmert, ein Altersheim

KURZER KOMMENTAR und DOKUMENTE ZU OBIGEM TEXT:
Interessant ist, wie das URNER WOCHENBLATT meiner Meinung nach das ganze Theme verharmlost. Z.B. wird geschrieben, dass „in Uri die Bevölkerung relativ stabil bleibe“. Dieser Satz hat mich aufgeweckt und auch verärgert. und so habe ich versucht, diese „relative Stabilität“ durch die „reale Prognose“ zu entlarven und dadurch das Problem, welches auf unsere Heimat zukommt beim Namen zu nennen: Relativ stabil ist die dramatische Veränderung in richtung totalter Überalterung, was wirtschaftlich, sozial und kulturell nur noch als Katastrophe bezeichnet werden kann.
Hier sind noch die beiden Dokumente, auf die ich mich in meinem Text beziehe: