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Verzeihen – nicht vergessen! Franz Thaler, Südtiroler“ Widerständler“

Dieses Interview mit Franz Thaler, (Interview_Franz Thaler) hat mich sehr berührt und gleichzeitig auch auf verschiedensten Ebenen zu einer kritischen Auseinandersetzung angeregt.

Ich bin erschüttert, wie dieser gebrochene Mann, tapfer bis zu seinem Tod, seinen Schmerz unterdrücken, verlagern und umformen muss, um überhaupt zu überleben. Über ein Stottern, ein unbeholfenes Sprachesuchen, kommt er nicht mehr hinaus. Seine Worte sind wahrhaftig, aber nur dem / der wirklich Offenen zugänglich und sie erreichen in ihrer tiefen Bedeutung nur die Zugewandten und Sensiblen. „Wer es fassen kann, der fasse es“.

Die traurige Wahrheit, die sich in diesem „Stammeln“ spiegelt, ist die Einsamkeit, in die ihn sein Schicksal unwiderruflich katapultierte. Niemand sieht und versteht ihn letztlich und er bleibt ein Gezeichneter sein Leben lang. „Einen Tag ohne Angst hat es nicht gegeben“. Ich lese dies so, dass letztlich die Angst nicht nur für die Zeit im KZ lebte, sondern mindestens unterschwellig das Grundgefühl Tag für Tag bleibt bis zu seinem Tod.

Mich berührt die Schilderung seiner Sprachfindung mittels seines Buches „UNVERGESSEN. EIN SARNER ERZÄHLT“„Ich habe stundenlang an der Werkbank geschrieben….. Oft bis in die Nacht hinein. Für einen Satz habe ich manchmal eine Stunde gebraucht, damit er das aussagt, was ich wollte. Meine Schrift ist winzig klein …. Einige Jahre habe ich dafür gebraucht….“ Welch ein gigantischer Befreiungsversuch!!! – Welche gigantische Widerstände!!!! „Mir ging es darum, die Wahrheit über diese Zeit zu erzählen. Das hat es gebraucht, damit es nie wieder passiert.“ 

Es berührt mich tief, diesen Befreiungsakt zu spüren und gleichzeitig auch zu sehen, wie die Befreiung letztlich massiv an die eigenen inneren und äussern Grenzen stösst. Denn die alten Nazis wollten nichts davon wissen, aber auch viele „Normale“ meinten, man müsse endlich mit den alten Sachen aufhören und vergessen.

So lese ich denn auch mit zwiespältigem Herzen die Informationen, wie Franz Thaler in seiner Umwelt Bozen als „Ehrenbürger-Sonderling“ seinen Platz besetzte: In der Tracht als Sarner!! Und mit dem Bürgermeister ist er ein guter Kollege. Aber in seinem Dorf wollte niemand etwas hören von seinen „Geschichten“ So blieb ihm nichts anderes übrig, als aufzuschreiben, was er im Konzentrationslager Dachau erlebt hatte – obwohl er nie eine deutsche Schule besucht hatte .

Erst mit dem Aufschreiben „hat es richtig angefangen“, bis dahin musste er alles allein mit sich herumtragen, nicht einmal seine eigene Frau wusste es. Seine eigenen Kinder – was für ein Glück!! – waren es, die wissen wollten, was er erlebt hatte. Und sie halfen mit ihrer Wissbegier am Schicksal ihres Vaters, diesem zu seiner Befreiung.

Gemessen an den historischen und sozialen Ungeheuerlichkeiten, die ihm schicksalshaft passierten, ist dies ein bescheidenes individuelles Glück, welches ihm ermöglichte, zu verzeihen, Frieden zu schliessen. Es ist die tragische Realität des Opferschicksals, im Leben die Möglichkeit der Entscheidung über sein Leben total verloren zu haben.

Voller Ehrfurcht verstehe ich darum auch Franz Thalers Schlusssatz im Interview mit Heinrich Schwazer: „ Das was ich meinen Kindern immer gesagt habe. Dass sie selber denken und niemandem nachlaufen sollen.“ Mit diesem Satz erschliesst sich mir Franz Thalers Leben nicht einfach als „Opferschicksal“ sondern als unglaublich kraftvolles und mutiges „Widerständlerkämpfertum“.

Ich verneige mich vor diesem grossen kleinen Mann, dessen Demut so verführerisch meine „Hochmut“ reizte und der mich letztlich beschämt und sehr nachdenklich zurück lässt.

Interview_Franz Thaler

Kurzer Nachtrag zu „Unvergessen“

Die Lektüre des berührenden Interviews mit Franz Thaler in der TAGESZEITUNG liess mich – als Nicht-Südtiroler und als Noch-nicht-Leser“ seines Buches „Unvergessen“ betroffen und mit vielen Fragen zurück. Was war die grosse und beispielhafte Lebensleistung dieses offenbar grenzenlos leidensfähigen Mannes? Was war aus seiner ganz persönlichen Sicht – eines „ungebildeten“ Südtiroler Bauernbuben – das Schmerzvollste, das Elendeste an dem, was ihm widerfahren war? Wie kam er zur so klaren Erkenntnis des Unterschiedes zwischen „Verzeihen“ und „Vergessen“? Warum war das Vergessen so wichtig, so gewichtig in seiner Lebensumwelt?

Ich kaufte mir das Buch – erschienen 1988 – , welches im Raetia-Verlag seit 1999 als Teil des fixen Verlagsprogramms, und empfohlen als Schullektüre, auch im Schweizer Buchhandel ohne Probleme erhältlich ist. Die Aufmachung in kartoniertem Umschlag, das klare und grosse Schriftbild, die eindrücklichen Zeichnungen, die wenigen sorgfältig editierten Fotos und die behutsam ausgewählten Briefe an den Autor, wie auch die unaufgeblasenen Kommentare des Herausgebers und des Historikers, luden mich zur Lektüre ein.

Die eindringlich auf das erlebte Schreckensschicksal Franz Thalers fokussierte Schilderung in ihrer einfachen ehrlichen Sprache erreichte mein Herz und erschütterte mich. Was für eine Unschuld! Was für ein Schmerz! Was für ein Grossmut! Diesem bescheidenen Sarner Bauernbub gelang es, mich die ganze grauenhafte Realität der Nazi-Menschenverachtung in tiefer Betroffenheit nachleben zu lassen.

Noch klarer kann ich nach der Lektüre Thalers wichtigen Schritt der Zivilcourage, vor allem nach Ende des Krieges, heute erkennen und bewundern: Er hält unserer Gesellschaft den Spiegel vor und zeigt uns, dass die Gewalt und der Hass immer gegenwärtig sind und dass sie alle Tricks und Methoden kennen, sich zu verbergen, um die Andern zu den Schuldigen zu erklären.

Eindrücklich zeigt dies uns Franz Thaler in der Schilderung, wie innert kurzer Zeit das von den Opfern für die Opfer erstellte Denkmal zum „Heldendenkmal“ wird und wie die eigentlichen Opfer (die mutigen Verweigerer) zu den“ Verrätern“ werden.

„Nur die ganz Tapferen, die bis zuletzt für den Führer treu gekämpft hatten, durften vor dem Kriegerdenkmal als „Helden“ auftreten… da hatten wir „Kriegsverbrecher“ und Kriegsverräter, wie man uns nannte, nichts mehr zu suchen…“

Die – durch dieses Buch vermittelte – glaubhafte Friedensbotschaft des Autors, sich auch dadurch nicht zum Hass und zur Rache aufstacheln zu lassen, überwältigt und ermutigt mich zu tiefst.

„Wir standen während der Feier irgendwo unterm Volke und beteten für unsere Kameraden, denn das konnte uns niemand verwehren.“

 

Hier das erwähnte Buch:

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Busse für Obdachlosigkeit: Herzlos! (ein Zwischenhalt)

Die untenstehende Notiz im SPIEGEL hat mich erschreckt und aufgewühlt. Ich kann es kaum glauben, dass heute noch eine Behörde irgendwo in einem zivilisierten Land auf den Gedanken kommen kann, den Ärmsten, den Gescheiterten der Gesellschaft zu verbieten, um ihr Überleben zu ringen. Aber leider ist mir auch sehr klar, dass Hackney gleich um die Ecke hier in meiner Nähe liegt und dass viele Einwohner nichts Verwerfliches an solchen Behördenmassnahmen finden. Man muss diesen Text wirklich zu Ende lesen und dann eine ganz ehrliche Selbstbefragung machen:

„Bis zu tausend Pfund: So teuer kann es werden, wenn man im Londoner Stadtteil Hackney auf öffentlichen Plätzen bettelt, Alkohol trinkt oder auf der Straße schläft. Weil die neue Regelung Obdachlose diskriminiert, formiert sich nun Protest. „Hast du die alte Dame gesehen, die durch die Straßen von London geht“, heißt es in dem bekannten Siebzigerjahre-Song „Streets of London“ von Ralph McTell, „Schmutz in ihren Haaren und ihre Kleidung in Fetzen.“ Und in dem Refrain des Songs fragt der Liedermacher: „Wie kannst du mir also sagen, dass du einsam bist – und dass für dich die Sonne nicht scheint?“ So wollte McTell auf die Menschen am Rande der Gesellschaft aufmerksam machen, auf Obdachlose und einsame Alte.

Der berühmte Text scheint in Teilen der britischen Hauptstadt in Vergessenheit geraten zu sein. Zumindest im Stadtteil Hackney. Denn dort ist Ende Mai die sogenannte Public Space Protection Order (etwa: „Anordnung zum Schutz des öffentlichen Raumes“) in Kraft getreten. Die neue Regelung sieht vor, dass es auf öffentlichen Plätzen unter anderem verboten ist, „zu betteln, Alkohol zu trinken, sich asozial zu verhalten“ sowie „auf der Straße zu schlafen“. Wer dagegen verstößt, kann mit Strafen in Höhe von hundert Pfund belangt werden, wer diese nicht zahlt, kann von einem Gericht zur Zahlung von tausend Pfund (rund 1360 Euro) verdonnert werden. 

Viele Bürger laufen nun Sturm gegen die Verordnung, weil dadurch auch Obdachlose zu den hohen Strafzahlungen gezwungen werden könnten. Bis Mittwochnachmittag unterzeichneten im Internet mehr als 30.000 Menschen eine Petition, die fordert, der Diskriminierung von Obdachlosen im Stadtteil Hackney ein Ende zu setzen. Die Initiatoren der Petition bezeichneten es als „absurd“, einen Obdachlosen zu derartigen Strafen zu verurteilen. Der Text fordert, dass niemand für das „Verbrechen“ bestraft werden dürfe, „kein Dach über dem Kopf zu haben“.

Auch in britischen Medien wird die Regulierung scharf kritisiert. Man stelle sich das mal vor, heißt es in einem Artikel in der Tageszeitung „The Guardian“: „Sie haben Ihren Job verloren und Ihr Zuhause, Ihr Leben geht in die Brüche, und Sie schlafen auf der Straße. Sie sind verzweifelt. Aber statt Unterstützung zu erhalten, damit Sie wieder auf die Füße kommen, werden Sie wie ein Verbrecher behandelt und mit einem Bußgeld bestraft, das Sie sich nicht leisten können“, schreibt in einem Gastbeitrag der Autor Jon Sparkes, der die britische Hilfsorganisation Crisis leitet. „Klingt brutal?“, fragt er. Das sei aber genau das, was in Teilen der Stadt London gerade geschehe. Die Stadtverwaltung verteidigte die Anordnung. Die Behörde versicherte, diese werde als letzter Ausweg betrachtet und sei für wiederholte Verstöße gedacht.“ bos/AFP

SPIEGEL ONLINE 03. Juni 2015

 

Er liebt einen Computer: Der sehenswerte Film „Her“ von Spike Jonze

Was heisst Liebe und was ist menschlich. Wie können wir in der heutigen Zeit der Vereinzelung und der Beziehungskälte unser Leben, unsere Liebe so gestalten, dass wir auch als soziale Wesen getragen werden und unsere Verantwortung für die Gemeinschaft aktiv leben können. Eine eindrückliche poetische Lektion erteilt uns Regisseur Spike Jonze mit seinem anrührenden Film „Her“. Die Kritik von Gaby Tscharner kann ich daher ohne Einschränkung teilen.

„Clever und sensibel: Spike Jonze entwirft eine Zukunft, in der attraktive Computer-Stimmen ernstzunehmende Alternativen zu komplizierten menschlichen Beziehungen darstellen.

Liebe im Cyberspace

In der nicht allzufernen Zukunft hat Theodore (Joaquin Phoenix) Schwierigkeiten, über die bevorstehende Scheidung von seiner Frau Catherine (Rooney Mara) hinwegzukommen. Er zieht sich zurück und steckt all seine Gefühle in seine Arbeit für beautifulhandwrittenletters.com, wo er im Auftrag anderer Menschen persönliche Briefe an ihre Freunde, Geliebten und Familienmitglieder schreibt. Mit der Anschaffung eines neues Betriebssystems, das mit künstlicher Intelligenz und der sexy Stimme einer jungen Frau namens Samantha (Scarlett Johansson) ausgestattet ist, scheinen Theodores Probleme der Einsamkeit jedoch auf einen Schlag gelöst zu sein.

Spike Jonze hat mit Her einen klugen und feinfühligen Film über unsere Faszination für High-Tech-Geräte geschaffen. Unsere Welt voller Smartphones, Tablets und Videospiele macht menschliche Beziehungen scheinbar überflüssig. Ein Trugschluss, den uns Her in poetischer Weise vor Augen führt. „Liebe ist eine Form von sozial akzeptabler Verrücktheit“, rationalisiert Theos Nachbarin Amy (Amy Adams), die nach Ende ihrer Beziehung lieber mit ihrer besten Freundin, dem Betriebssystem, quasselt, als sich wieder ein gebrochenes Herz einzufangen. Nur: Sind die Gefühle zu einer virtuellen Person real? Ist künstliche Intelligenz genau das, künstlich? Fragen, die Her meisterhaft aufwirft und den Zuschauer über die Antwort grübeln lässt.

Her ist der erste Film, den Spike Jonze sowohl geschrieben als auch inszeniert hat. Meisterhaft erschafft er ein sonnendurchflutetes, futuristisches Los Angeles, getaucht in freundliche Pastellfarben, das die Absenz der menschlichen Kontakte nur noch offensichtlicher macht. Kostüm-Designerin Casey Storm kleidet Joaquin Phoenix in hochbündige Tweed-Hosen, als wäre es trotz der strahlenden Aussenwelt ständig etwas kalt. Phoenix selber ist als Theodore kaum wieder zu erkennen. Seine Interpretation des sensiblen Introvertierten ist facettenreich und, obwohl er während grossen Strecken des Films alleine auf der Leinwand zu sehen ist, immer interessant. Und Scarlett Johansson verleiht Samantha, dem Betriebssystem, das sich weiter entwickelt, Tiefgründigkeit, Humor und Sex-Appeal. Schon jetzt einer der besten Filme des Jahres.“

So sieht Sparpolitik konkret aus: Beispiel Schulen der Stadt Luzern 2. Juni 2015

Der Kinder- und Jugendschutz der Stadt Luzern informiert Lehrkräfte, Schulleitungen und Betreuungsleitungen mittels Mail über einschneidende Sparmassnahmen bei den Sozialleistungen für „vorläufig aufgenommene Personen“ folgendermassen:

„Der Kanton Luzern regelt die Höhe der Sozialhilfeleistungen für vorläufig aufgenommene Personen. Der Regierungsrat des Kantons Luzern hat nun entschieden, die Ansätze für die Sozialhilfe für Personen mit Ausweis F (vorläufig aufgenommene Personen) zu ändern. Das bedeutet, dass diese Personengruppe nur noch einen reduzierten Grundbedarf für den Lebensunterhalt haben wird. Dieser ist deutlich tiefer, als der Betrag des aktuellen Grundbedarfs für den Lebensunterhalt. Alle übrigen Leistungen, wie der Mietzins und Kosten für die Gesundheitspflege usw. bleiben gleich. Die Stadt Luzern wird den reduzierten Grundbedarf per 1. Juni 2015 umsetzen.

Wir vom Kinder- und Jugendschutz führen Beistandschaften für betroffene Kinder und Jugendliche und gehen davon aus, dass diese Kürzung für die Betroffenen einen massiven Einschnitt betreffend der Teilhabe am sozialen Leben bedeutet. So werden Kinder mit Ausweis F voraussichtlich Gelder für Schullager, Schulreisen, Schulmaterial usw. kaum mehr aufbringen können. Dies kann für das einzelne Kind, innerhalb der Klasse und für die Lehrperson zu Spannungen führen, wenn vereinzelt Kinder nicht mehr am üblichen Schulbetrieb partizipieren können.

Es ist uns wichtig, Sie darüber zu informieren, dass die Berufsbeistände dies im Einzelfall nicht kompensieren können und diesen massiven Einschnitt leider in Kauf nehmen müssen.“

Mein Kommentar in Solidarität mit LehrerInnen und Eltern: Da wird wieder einmal am völlig falschen Ort gespart: Kinder werden des Geldes wegen vom „üblichen Schulbetrieb“ ausgeschlossen. In kaltem Amtsdeutsch wird eine soziale Katastrophe „versachlicht und entpersönlicht“ mitgeteilt und alle können weg schauen. Ich schäme mich für uns! Was sind wir doch für  schreckliche Geizsäcke und gnadenlose Neinsager.

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Bravo Frau Pfarrer!! Sie reden Klartext: Es geht um die Liebe.

Sibylle Forrer, Pfarrerin in Oberrieden ZH, seit kurzem im Team des  «Wort zum Sonntag» SRF 1,  gebraucht klare und eindeutige Worte in ihrem letzten Beitrag vom 7. März 2015: «Das Liebesgebot ist das Fundament der aktuellen, viel zitierten christlichen Werte. Es geht darum, dass wir Grundlagen für verantwortungsvolle und verbindliche Beziehungen schaffen. Ob es sich dabei um gleichgeschlechtliche oder heterosexuelle Partnerschaften handelt, hat in meinen Augen keine Bedeutung.»

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Sowohl der Artikel im Tagesanzeiger, wie auch der mit diesem Artikel verlinkte Fernsehbeitrag sind lesen- und hörenswert in ihrer Frische und Klarheit. Meine Hochachtung, Frau Pfarrer!!

Hier gehts zum Artikel und zum Film: http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Aber-hallo-Frau-Pfarrer/story/14723725

Albert Schilling: Der Bildhauer und Plastiker wird geehrt

Eine eindrückliche Ausstellung vom 13.Mai bis 13.September 2015 widmet das Museum am Dom in Würzburg dem Werk des bedeutenden Bildhauers Albert Schilling (1904 – 1987). Anlass ist die Schenkung mehrere Dutzend Arbeiten in die Kunstsammlungen der Diözese durch die Familie Schilling.

„Es ist daher ein großes Glück für die Kunstsammlungen der Diözese Würzburg, dass sie nun diesen bedeutenden Zuwachs an Werken eines der wichtigsten Bildhauer der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum erhält. Die Ausstellung im Museum am Dom wird diese Arbeiten unmittelbar nach Übergabe der Stiftung erstmals in Würzburg der Öffentlichkeit vorstellen. Dreh- und Angelpunkt bei den gestifteten Arbeiten ist natürlich der Auftrag für den Würzburger Kiliansdom. Zwar sind auch einige frühere Arbeiten darunter, aber die Stiftung und damit die Ausstellung konzentrieren sich weitgehend auf die letzten beiden Jahrzehnte im Schaffen Albert Schillings. Dessen Spätwerk ist von Barbara Reinhard als „Essenz seines Schaffens“ bezeichnet worden, wobei sie die Klarheit und Kraft der Arbeiten hervorhebt.“ (Museumsprospekt)

„Das Arbeiten mit harten Gesteinssorten erlernte Albert Schilling nach seiner Übersiedlung nach Stans, als infolge der Wirtschaftssituation nach Kriegsausbruch nur noch der harte, silikathaltige Schrattenkalk aus den Steinbrüchen des Pilatus zur verfügung stand. Nachdem er sich mit diesem widerspenstigen Material vertraut gemacht hatte, verstand er es in seinem späteren Werk immer wieder, mit hervorragendem Gespür für die Materialität eines Steins eine optimale Verbindung von Form, Volumen und Oberflächenstruktur zu realisieren.“ (Biografisches Lexikon der Schweiz)

Homepage Albert Schilling: http://www.albertschilling.ch/menschundwerk.htm

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„Von 1963 – 67 gestaltete Albert Schilling die Vierungspartie des Domes von Würzburg, (u.a. mit einer 6,3 m hohen Steinskulptur). Die Reste dieses Lahnmarmors waren es zuerst, die den Bildhauer lockten freie Skulpturen zu machen. Es entstand daraus sein Spätwerk: 24 abstrakte Steinskulpturen von grosser Konsequenz und Dichte.“ (homepage)

Bericht des Wochenblattes über die Übersiedlung der Schilling-Skulpturen nach Würzburg): http://www.wochenblatt.ch/wob/aktuell/arlesheim/artikelseite-arlesheim/tx_ttnews%5Btt_news%5D=75847&cHash=cddb1791ca7c1c07261b2d42a8a41136

 

Homepage des Museums am Dom Würzburg mit ausführlichen Angaben zur Ausstellunghttp://www.museum-am-dom.de/albert-schilling/

Krebsmedikamente werden immer teurer

Als direkt Betroffener springt mir die Schlagzeile im Tagesanzeiger natürlich in die Augen: „150’000 Dollar für neue Krebsmedikamente“ Die Tatsache, dass dank dieser neuen Wundermedikamente viele PatientInnen mit aggressiven Tumoren über Jahre weiterleben können, ist die andere Seite. Ich erlebe es am eigenen Leib: Die Frage lautet: „Wieviel ist mein Leben wert; wieviel darf mein Weiterleben die Gesellschaft kosten und wo ist der Punkt, an dem sie genug hat und „ich“ nicht mehr finanziert werde?“ Eine Welt, der das Sparen (für die Gemeinschaft; für das Gemeinwesen) das Ein und Alles ist, bedroht mich, die Kranken, die Alten, letztlich uns alle.

Der link zum Artikel im Tagesanzeiger vom 1.Juni 2015 ist hier: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/150-000-Dollar-fuer-neue–Krebsmedikamente/story/28921809

„Poesiecafé“ Welch poetische Idee!! (Ein Zwischenhalt)

Poesie-Café im Kirchgemeindehaus Hottingen 
Nächstes Poesie-Café  im November 14:30 bis ca. 17:00 Uhr  Gedichte zur Zeit, Heiteres, Besinnliches
Musik, Tee, und Kaffee und Gebäck.
Anmeldung an Edith Meyer 
edith.meyer@poesie-cafe.ch
Telefon 044 432 89 85
Kirchgemeindehaus Hottingen
Asylstrasse 36 8032 Zürich

Homepage: http://www.poesie-cafe.ch

Edith Meyer, die Initiatiantin  und Trägerin des Poesiecafés lädt uns liebevoll mit folgender Mail ein:

Aus Gras wird Heu, aus Obst Kompott, aus Herrlichkeit wird Nahrung; aus manchem, was das Herz erfuhr, wird – bestenfalls – Erfahrung.“

Diese Zeilen, liebe Poesie-Café-Gäste, stammen aus Erich Kästners Gedicht „Der Juni“. In diesem stimmungsvollen Gedicht spielt das Herz nur eine Nebenrolle.  Im neuen  Monatsgedicht – auch von Kästner – steht das Herz im Zenrum. Ihrer findet das Monatsgedicht wie immer auf der Poesie-Café-Homepage. 

Von Herzen wünsche ich euch einen schönen Juni mit Vogelgezwitscher, Bienengesumm. warmen, langen,hellen Tagen, Kirschen, Aprikosen, Rosenduft und allem, was für euch sonst noch zu einem schönen Juni gehört – vielleicht auch genügend Regen für den Garten. Liebe Grüsse Edith“

„REPORTAGEN“: Eine besondere nachhaltige Zeitschrift

Diese Zeitschrift in ansprechend gestaltetem Taschenbuchformat begleitet mich buchstäblich durchs ganze Jahr. Immer wieder vertiefe ich mich in einen der hervorragend recherchierten und geschriebenen Beiträge. Viele dieser eindrücklichen Geschichten und Weltsichten sind mir lebendig geblieben und ich bin angeregt zu späterer Neulektüre, die mir wiederum – für mich ein Merkmal guter Reportagen und Berichte – bisher unentdeckte Perspektiven ermöglicht. Das Taschenbuchformat  erleichtert die Lektüre auch auf der Reise oder in den Ferien.

Reportagen – Weltgeschehen im Kleinformat

Reportagen, das unabhängige Magazin für erzählte Gegenwart. Herausragende Autorinnen und Autoren berichten in spannenden Reportagen aus dieser Welt. Vor Ort recherchiert, persönlich bei den Protagonisten und abseits der ausgetretenen Pfade. Jeden zweiten Monat neu. Im hochwertig gestalteten Taschenbuch und digital.
Reportagen ist im Buch- und Zeitschriftenhandel, im App-Store und im Abo erhältlich. Unser redaktionelles Leitbild finden Sie hier.

Wie wird man Reporter? Wie setzt man sich als junger Hund mit einem Kopf voller Idealen und Ideen im dichten Mediendschungel durch. Die beiden jungen Reportagen-Autoren Alexandra Rojkov und Muhamed Beganovic, beide Jahrgang 1988, erzählen im Zürcher Kaufleuten bei der Magazin-Vernissage zu Reportagen #22 von ihren Erfahrungen. Moderation: Daniel Puntas Bernet

Aufgenommen am 13.5.2015 im Kaufleuten Zürich                                                                                                                                                                         Reportagen Live: Junge Rebellen – Reporter von morgen  vor 2 Wochen                                                                                                                       

Homepage: http://reportagen.com/magazin

Springende Raubkatzenroboter: Da kommt einiges auf uns zu!

Es ist unheimlich: Roboter nehmen sich immer mehr überall ihren Platz und verändern uns, unsere Umwelt und unsere Kultur unumkehrbar.

Drohnen entpersonalisieren das Töten und machen den Krieg zu einem „spielerischen“ bürokratischen Vorgang; Laufroboter werden bald über Stock und Stein die schwersten Lasten tragen; Pflegeroboter werden in Pflegestationen PatientInnen füttern, sich als Streichel- und Kuscheltierchen einschleichen, etc. etc. Direkter menschlicher Kontakt wird immer rarer und kostbarer.

Schöne neue Welt!!

Film: Dieser Raubkatzenroboter demonstriert eine Form der Perfektion, die unheimlich ist.