Der Film von Karl Saurer zeigt, wie 1937, als beim Stauen der Sihl am Etzel 11 Quadratkilometer Land überschwemmt wurden und damit 107 landwirtschaftliche Betriebe verloren gingen, die Euphorie über technischen Aufbruch und die Hoffnung auf Wohlstand in der agrarische Bergregion zusammentrafen mit der widerstrebenden Preisgabe des Eigenen und Vertrauten zugunsten nationaler ökonomischer Interessen. Das „grosse blaue Wasser“ ist Metapher für Fülle und Reichtum – als lockender Kontrast zum anhin gewohnt Kargen und Schlichten.
Der «Traum vom grossen blauen Wasser» zeigt Widersprüche und Konflikte auf zwischen agrarischer Bergregion und industrialisiertem Unterland, zwischen Enge und Weite, Eigenständigkeit und Fremdbestimmung, zwischen regionalen und nationalen Bestrebungen, ökonomischen und ökologischen Interessen.
Filmkommentar und Bio- und Filmografie Karl Saurer: http://cinematograph.ch/film/Traum/extras.html#_68